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6 Tipps, auf die bei LkSG-Projekten zu achten ist
Geschrieben von:  Manos Voutsas | | Geschätzte Lesezeit 4 Minuten

6 Tipps, auf die bei LkSG-Projekten zu achten ist

Gesetzgeber und Kunden fordern die Einhaltung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG). Während der letzten zwei Jahre habe ich mehrere Projekte bei mittelständischen Unternehmen durchgeführt, aus denen ich einige meiner „Lessons-Learned“ mitteilen möchte.

1. „Awareness“ schaffen

LkSG ist nicht nur ein Software-Tool einführen nach dem Motto „Die Software löst alles“. Die Einkaufsmannschaft sollte auch zum Start des Projektes inhaltlich wissen, worum es geht und entsprechend geschult werden. Besonders kommt dabei die Methodik der Risikoanalyse zum Tragen, da betroffene Einkaufsabteilungen nun in der Pflicht stehen, diese bei Ihren Zulieferern durchzuführen.

2. Prozess-Schnittstellen anstatt Leuchtturm-Silos

Es bei der Mitarbeiterschulung im Einkauf zu belassen, wäre zu kurz gesprungen. Die Einkaufsleitung sollte vielmehr auch eine Gap-Analyse durchführen. Hier werden die gesetzlichen Anforderungen dem IST-Zustand der möglichen Erfüllung im Einkauf gegenübergestellt. In einem unserer Projekten ist hierbei häufig zutage getreten, dass ein Unternehmen ganz nebenbei noch sein eigenes EcoVadis-Rating im Falle der nachhaltigen Beschaffung aufwerten konnte. Ohne Gap-Analyse wäre das nicht möglich gewesen.

Hierbei hat sich auch gezeigt, dass bei Nachhaltigkeit der Fokus auch auf die Prozesse zu legen ist Insbesondere ist der Anfrage- und Bestellprozess, die Lieferantenauswahl und -Freigabeprozess betroffen. Dazu sollten die Lieferantenqualifizierung und -bewertung durch die Erfordernisse aus dem LkSG ergänzt werden, wie z.B. bestimmte Fragestellungen und Zertifikate abzufragen. Es sollte der Einkauf auch seine Einkaufsrichtlinien ergänzen und seinen Mitarbeitern, Schnittstellen und Lieferanten dies gegenüber kommunizieren.

3. Dokumentation und Vertragswerk beachten

Oft fehlt im Unternehmen noch ein Verhaltenskodex für Lieferanten, welcher den gesetzlich geforderten Sorgfaltspflichten nachkommt. Auch sollten Standardverträge und die Einkaufsbedingungen mit dem Verhaltenskodex verknüpft und aktiv durch neue Klauseln ergänzt werden, welche die Durchführung der risikobasierten Präventionsmaßnahmen bei Zulieferern wie regelmäßige Schulungen und Audits ermöglichen. Nur so kann sich das Unternehmen konsistent in die Lage versetzen, seine Verhaltensvorschriften an seine Lieferpartner weiterzugeben und vergabekritisch zu gestalten.

4. Manche Maßnahmen muss der Einkauf selber machen

Im Falle vieler mittelständischer Maschinenbauer befindet sich der Großteil der wesentlichen Zulieferer im Umkreis von 300 - 600 km. Die hier zu Tage tretenden Risiken in der Wertschöpfung können in der gesetzlich geforderten konkreten Betrachtung (Angemessenheit, Art und Schwere sowie Höhe des Einflussvermögens) anders zu handhaben sein als bei Lieferanten mit Sitz in China oder Südamerika. Konkret bedeutet dies, dass nicht jeder Lieferant, der nicht ISO-zertifiziert ist, für eine Zusammenarbeit ab sofort partout ungeeignet ist. Eine geeignete Präventions-Maßnahme war es hierbei zuletzt, dass Einkäufer für Warengruppen mit hoher Risikoexposition eine Auditschulung erhielten, um auf die Auffälligkeiten und Warnsignalen bei ihren Lieferanten noch besser eingehen zu können.

5. Kennzahlen für Nachhaltigkeit etablieren

Tue Gutes und spricht darüber. Auch wenn viele bereits über die Kenntnis der gesetzlich geforderten Dokumentationspflichten verfügen, fehlen im Einkauf häufig noch die passenden Leistungsindikatoren, welche die getroffenen Maßnahmen in Bezug auf das LkSG nachhalten und mittels derer der Einkauf Bericht erstatten kann. Neben Liefertreue und Einsparungen kann z.B. der Prozentsatz der Lieferanten erfasst werden, die einen Verhaltenskodex unterzeichnet haben.

6. Nutzung von Plattformen

Maßnahmen wie Lieferanten-Fragebögen, das Lieferanten-Monitoring, Risikomanagement, das Tracking von Präventions- und Abhilfemaßnahmen und das Reporting kann auch plattformgestützt erfolgen. LkSG bietet Unternehmen hier ein Trittbrett, lange aufgeschobene Digitalisierungs-Projekte wie die Einführung einer SRM-Lösung wiederzubeleben, da das Budget nun freigegeben werden kann. Es empfiehlt sich in jedem Fall vorab der Auswahl einer Plattform ein Lastenheft zu erstellen, um den erforderlichen Funktionsumfang zu ermitteln und eine Vergleichsbasis für die Anbieter zu haben.

Zum Ende noch ein Punkt:

Häufig stand in der Projekt-Roadmap zunächst nur das übergeordnete Ziel: „Sicherstellung des LkSG“. In einigen Projekten kamen dann weiteren Themen hinzu wie „Transformation hin zu Nachhaltiger Beschaffung“ sowie „Nachhaltigkeitsratings“. Wenn Sie dabei Unterstützung benötigen und an unserer Umsetzungserfahrung teilhaben wollen, melden Sie sich einfach unter voutsasnothing@durchdenkenvorne.de.

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