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ChatGPT im Einkauf: Mehr als ein stochastischer Papagei, der eloquent berät
Geschrieben von:  Alexander Call | | Geschätzte Lesezeit 4 Minuten

ChatGPT im Einkauf: Mehr als ein stochastischer Papagei, der eloquent berät

Frank Sundermann setzt ChatGPT gerne mit einem Meister Yoda im Textgewand gleich. Ein weiser Meister, der auf (fast) alle Fragen einen Ratschlag kennt. Dabei steht er stets auf der Seite der Guten – Ethik wird hierbei nicht nur im Sinne der Rechtschreibung großgeschrieben.

Böse Zungen hingegen bezeichnen das Large-Language-Model (LLM) als stochastischen Papagei, der sehr eloquent ist. Schließlich basieren die Antworten dieser Modelle, vereinfacht gesagt, auf einer großangelegten Wahrscheinlichkeitsrechnung. Was die Eloquenz angeht, sind die Modelle dem grünen Gnom aus einer weit entfernten Galaxie in der Tat weit überlegen. Es sei denn, ich möchte, dass ChatGPT mit seinem Satzbau Verwirrung stiftet, dann selbstverständlich möglich dies ist.

Die Wahrheit liegt wohl, wie so oft, irgendwo zwischen allwissendem Meister und munter nachplapperndem Federvieh. Schließlich erfreut sich das Thema KI weiterhin großer Beliebtheit, die Potenziale der Systeme sind bei weitem noch nicht erschöpft. Das Problem, dass das System „halluziniert“, sich also Fakten ausdenkt, um auch bei Nichtwissen eine adäquate Antwort vorzugaukeln, wurde größtenteils beseitigt. Im Laufe des Jahres 2023 kamen für Nutzer der Pro-Version zur reinen Texterstellung weitere Nutzungsmöglichkeiten hinzu, wie beispielsweise die Bilderstellung oder verschiedene Datenanalyse-Funktionen. Des Weiteren gibt es nun die Möglichkeit, eigene GPTs mit individuellen Anweisungen und Datensätzen anzureichern, um spezifischere Antworten zu erhalten.

MS Copilot: ChatGPT integriert in Excel, Word & Co.

Angesichts dieser Entwicklungen verwundert es nicht, dass immer mehr Firmen in die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten investieren. Die Fortschritte werden mit voranschreitender Forschung und Nutzung weiter Fahrt aufnehmen. Mitte Januar hat Microsoft mit dem Release des Copilot Pro, der Integration einer KI in den Office365-Programmen, für Aufsehen gesorgt. So lassen sich die verschiedenen Möglichkeiten der Systeme noch effizienter nutzen.

Auch in der Welt des Einkaufs bedeuten diese Entwicklungen einen Wandel in der Art zu arbeiten. Wir haben einige Anwendungsfälle identifiziert und beispielhaft unten aufgeführt:

1. Lieferantenkommunikation

Eine beliebte Nutzung von ChatGPT ist die Kommunikation mit Lieferanten. Das Programm kann beispielsweise Anschreiben formulieren, in denen Lieferanten unsere Quarterly Feedbacks zu KPIs wie Qualität und Lieferperformance mitgeteilt wird. Hierbei können Tonfall und Textlänge einfach adjustiert und schlussendlich eine Übersetzung in die jeweilige Muttersprache des Lieferanten vorgenommen werden. Das Feedback unserer Kunden zur Qualität dieser Übersetzungen ist einstimmig positiv.

2. Lagerbestandsoptimierung

Bei der Lagerbestandsoptimierung analysierte ChatGPT unsere Excel-Auswertungen, identifizierte Handlungsbedarfe und schlug optimale Meldebestände vor. Ein Prozess, der durch künstliche Intelligenz wesentlich vereinfacht und binnen weniger Minuten durchgeführt wurde.

3. Lieferantenauswahl

ChatGPT eignet sich ebenfalls als Entscheidungshilfe bei der Lieferantenauswahl. Hier kann man das LLM verschiedene Angebote bewerten lassen. Das Programm erstellte Vergleiche basierend auf unseren priorisierten Anforderungen wie Standortnähe, Unternehmensgröße und Kosten. Das Ergebnis war eine fundierte Handlungsempfehlung, die unsere Entscheidungsfindung erheblich unterstützte.

4. Verhandlungsvorbereitung

Eine Verhandlung will gut vorbereitet sein. Hier kann mir ChatGPT ein guter Sparringspartner sein. Wenn ich dem Chatbot sage, mit wem ich was unter welchen Rahmenbedingungen verhandle, dann kann er mir einige Tipps für meine Verhandlungstaktik geben. Hierbei gilt: Je mehr Infos ich an ChatGPT weitergebe, desto präziser werden die Vorschläge. Aus dem Grunde haben wir eine Vorlage geschaffen, mit der dies einfach möglich ist ohne viel Tipperei.

Fazit

In unseren Trainings gehen wir neben Tipps und Tricks zum Prompten sowie diversen Anwendungsfällen auch auf die Besonderheiten und Fallstricke ein, die der Umgang mit der künstlichen Intelligenz bietet. So zeichnet sich das System einerseits durch die Vielseitigkeit der Anwendungsfälle sowie die Möglichkeit, durch Rückfragen immer tiefer in eine Thematik einzutauchen, aus. Andererseits weigert es sich manchmal, das gewünschte Ergebnis zu liefern, da die Fragestellung unklar formuliert und/oder nicht mit den hinreichenden Informationen gefüttert wurde. Somit muss insbesondere im Bereich der Befehlseingaben klar konstatiert werden: „Shit in, shit out“, wie bei einem Papagei eben.

 

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