Wir verwenden Cookies und Trackingsoftware, um die Zugriffe (u.a. von Werbeanzeigen) auf unserer Webseite zu analysieren. Weitere Informationen und die Möglichkeit das Tracking zu deaktivieren finden Sie unter Datenschutz.

OK

Durch Denken Vorne Consult GmbH
Walder Straße 49
40724 Hilden

Anfahrt 

Sie haben Fragen?

Kontaktieren Sie uns!

+49 (0) 2103 - 71 51 541
infonothing@durchdenkenvorne.de
Menü
Einsparziele erreichen mit Wertanalyse
Geschrieben von:  Frank Sundermann | | Geschätzte Lesezeit 5 Minuten

Einsparziele erreichen mit Wertanalyse

Wie Sie mit ein wenig Methodik und 5 Tipps 15% Kosten einsparen können.

Das Jahr ist schon wieder gestartet und die Uhr für die Erreichung der Savings tickt. Auf Basis der rückläufigen Materialpreise haben viele Einkaufsleiter mit ihren Geschäftsführungen das Einsparziele vereinbart. Und so zeigt sich bei dem einen oder anderen jetzt schon, dass die Ziele nur durch Verhandlungen oder Ausschreibungen kaum zu erreichen sind. Immer wieder ist die Zusammenarbeit mit der Technik oder dem Lieferanten notwendig, um über technische Änderungen oder alternative Funktionserfüllung die Kostenreduzierungen zu erreichen. Wenn Sie das Thema aber richtig und systematisch angehen wollen, dann empfiehlt sich hier die Methodik der Wertanalyse zu nutzen. Im Mittel lassen sich damit ca. 15% Herstellkostensenkung erreichen, was dann schon ein großer Beitrag zur Realisierung der Einsparziele wäre.

Wenn man die Methodik in einem Satz zusammenfassen würde, dann ist Wertanalyse

  • ein systematisches Vorgehen
  • die Kosten eines Produktes zu optimieren
  • ohne negative Beeinflussung von Qualität und Funktion
  • durch interdisziplinäres Arbeiten.

Natürlich können Sie das genaue Vorgehen in der VDI-Norm nachlesen. Aber aus Erfahrung aus über 60 Wertanalyseprojekten möchte ich Ihnen folgende 5 Tipps geben, die Sie dort nicht finden und die wesentlich dazu beitragen, dass Sie auch die Herstellkostensenkung erreichen werden.

1. Ideen entstehen dort, wo der Schraubschlüssel ist

80er Jahre Besprechungszimmer, 2.20m Deckenhöhe, Neonlicht, keine Fenster. Wie soll hier die zündende Idee kommen? Ehrlich gesagt, gar nicht! Jetzt könnte man sagen, dass Ideen Freiraum brauchen und ein Chalet in den Schweizer Alpen gebucht werden soll – nicht schlecht, aber meist nicht durchsetzbar. Unser Tipp: Gehen Sie auch dorthin, wo der Schraubschlüssel geschwungen wird, runter in die Fertigung/Montage.
Wird das Analyseobjekt beim Lieferanten hergestellt, dann sollte dort der Workshop stattfinden. Wichtig dabei ist, dass dieser frühzeitig eingebunden wird, damit er sich auch Gedanken zum Produkt machen kann. Und bitte nicht per Webmeeting.

2. Nur Outlook-Termine haben Bestand

Der beste Meeting-Raum bringt Ihnen nichts ohne Teilnehmer. Legen Sie daher möglichst alle Workshop-Termine schon im Voraus fest und laden Sie über Outlook ein. Unsere Erfahrung ist, dass mündliche Terminabsprachen oder Excel -Terminlisten nichts mehr zählen gemäß der Aussage „Das stand aber nicht in meinem Outlook-Kalender“. Achten Sie im Vorfeld des Meetings auch auf funktionierende Technik. Einen ganztägigen Workshop mit defektem Beamer oder ohne CAD-Zugriff durchzuziehen, wirkt sehr schnell demotivierend.

3. Wenn das Team mehr als 2 Pizzen braucht, ist es zu groß

Das Zitat ist von Jeff Bezos, Gründer und CEO von Amazon, der bekanntlich kein Wertanalytiker ist. Aber es trifft den Kern ganz gut. Ein Einkäufer, zwei Entwickler, ein Mitarbeiter aus der Produktion, ein Produktmanager und jemand der das ganze steuert – das ist das Dreamteam für Wertanalyse. Je größer das Team, desto mehr verstecken sich die Personen hinter den anderen Teammitgliedern und jeder bleibt in seiner Rolle verhaftet – der Einkäufer denkt als Einkäufer und der Entwickler als Entwickler. Und wenn es toll läuft und das Team im Flow ist, dann sollten Sie auch mal 2 Pizzen springen lassen.

4. Dranbleiben wie Berti Vogts

Wertanalyse kann ein sehr hartes Brot sein. Insbesondere wenn immer wieder Aussagen fallen wie „Haben wir alles schon versucht“ oder „Geht nicht“. Ich empfehle Ihnen, dran bleiben wie „der Terrier“ Berti Vogts in seinen besten Fußballerzeiten als Verteidiger und rückfragen: „Wann?“, „Warum nicht!“ oder „Wer hat das gesagt?“. Häufig zeigt sich, dass die Ablehnung auf Basis einer Analyse vor mehr als 10 Jahren herrührt oder derjenige, der das personifizierte „Geht nicht!“ ist, nicht mehr im Unternehmen ist. Auch muss man als Moderator bereit sein, selber Vorschläge in den Ring zu werfen. Denn manchmal bedarf es eines Anstoßes bei den Teammitgliedern, um Ideen freizusetzen.

5. Weniger Düsentrieb und mehr Horwitz

Entwickler, die wie Daniel Düsentrieb eigenbrötlerisch unterwegs sind, können ein ganzes Team zum Erliegen bringen. Denn eigentlich wollen solche Leute am liebsten für sich alleine etwas konstruieren und das Team nur zum Abnicken haben. Unser Tipp: Nehmen Sie solche Personen nicht ins Team, verzichten Sie freiwillig auf ein Stück vermeintliche Genialität und nehmen Sie Personen wie der Schauspieler Dominique Horwitz rein. Er ist keine Hollywood-Größe, unter 1,80m und hat abstehende Ohren. Diese aber sind wiederum wichtig, wenn ich meinem Teamkollegen oder Lieferanten zuhören will, um Optimierungsvorschläge daraus zu entwickeln.

Erste Unternehmen haben das bereits für sich erkannt und lassen sich durch wertanalyseerfahrene Berater begleiten, da manchmal auch ein Moderator zwischen den Abteilungen bzw. mit dem Lieferanten von Vorteil ist.

Warten Sie nicht zu lange mit dem Start des Projektes, denn so eine Wertanalyse erstreckt sich in vielen Fällen über 8-12 Wochen, bis die Potenziale vorliegen und Ihnen bei der Erreichung Ihrer Einsparziele einen wichtigen Beitrag leisten können.

 

Durch Information Vorne

Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter rund um den Einkauf und mehr!

Anmelden