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Der Einkauf als Umweltretter?!
Geschrieben von:  Manos Voutsas | | Geschätzte Lesezeit 4 Minuten

Der Einkauf als Umweltretter?!

Der Einkauf? Ja, der hat den notwendigen Hebel dazu, die Umwelt zu verbessern. Denn: wo über 60% der Wertschöpfung extern und häufig auch global zugekauft wird, lassen sich die CO2-Emissionen signifikant beeinflussen.

Sowohl das geplante Lieferkettengesetz auf EU-Ebene als auch das in 2017 in Kraft getretene „CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetz“ sehen vor, dass Unternehmen bereits ab einer Größe von 250 Mitarbeitenden ihren Beitrag zur Erreichung des 1,5-Grad Zieles laut Pariser Klimaabkommen leisten sollen und darüber Bericht erstatten.

Damit nicht genug: durch die hohe CO2-Belastung in Ballungsgebieten haben politische Akteure in Ländern wie Indien und China längst die Wichtigkeit erkannt, den CO2-Fußabdruck in Industrie und Verkehr zu verringern. Es werden hier derzeit Vorschriften erlassen, die vorgeben, dass importierte Maschinen- und Anlagen CO2-neutral hergestellt werden müssen und energieeffizient und auch umweltschonend operieren können. Grüne Technologien und ein ressourcenschonender Maschinenbetrieb werden hierbei schon heute bei Auftragsvergaben bevorzugt. Dies hat einen immensen Einfluss auf den deutschen Maschinen- und Anlagenbau, da beide Länder wichtige Absatzregionen sind.

Und dann ist da auch noch der Klimawandel selbst und das damit einhergehend veränderte Bewusstsein jedes einzelnen Marktteilnehmers, seinen Beitrag leisten zu wollen. Tätigkeiten des Unternehmens rund um Transparenz in Sachen seines CO2-Fußabruckes kommen damit auch der Mitarbeiter- und Kundenreputation zugute. Durch die umweltfreundliche Differenzierung können höhere Preise erzielt werden.

Also kann der Einkauf beim Thema CO2 nicht nur Umweltretter sondern auch Unternehmensretter sein. Damit dies gelingt haben wir vier Tipps für den Einkauf:

1. Neutraler Product Carbon Footprint

  • Verpflichten Sie Ihre Lieferanten zur Nutzung von Grünstrom. Diese einfache Maßnahme hat meist einen großen Impact auf die CO2-Belastung der bezogenen Produkte.
  • Fragen Sie Ihre Lieferanten nach der CO2-Bilanz ihrer Standorte. Fragen Sie diese, was angedacht ist in den nächsten Monaten und Jahren, um den CO2-Footprint zu reduzieren. Bei besonders pfiffigen Ideen können Sie diese auch für sich selbst übernehmen.

2. Neutraler Corporate Carbon Footprint

  • Identifizieren Sie die großen Energie-Verbraucher in Ihrem Unternehmen und stellen diese ggf. auf erneuerbare Energie um. Dies kann z.B. die Umstellung des Fuhrparks auf elektrischen Antrieb sein. Weitere Beispiele können das Vermeiden unnötiger Arbeitsschritte und nicht unbedingt notwendigen Testbetriebs sein.
  • Stellen Sie Ihren Strom-Einkauf auf die Nutzung von Grünstrom um. Holen Sie sich bei dieser Gelegenheit hierzu auch weitere Angebote von alternativen Lieferanten ein.
  • Verlangen Sie von Ihren Lieferanten ein Umweltmanagementsystem, z.B. nach ISO 14001. Es empfiehlt sich allerdings hierbei nach Wesentlichkeit und nicht nach dem Prinzip „Gießkanne“ vorzugehen. Beispielsweise sollte hinterfragt werden, ob die Zertifizierung als Bewertungs- bzw. Vergabekriterium auch für kleinere Lohnfertiger infrage kommt, die nur wasserlösliche Betriebsmittel einsetzen und sich zudem eine Zertifizierung nach 14001 nur schwer leisten können. Im Vorhinein der Maßnahmen sollte im Rahmen einer Chancen- und Risikenanalyse (Wesentlichkeitsanalyse auf Basis der Warengruppen) ermittelt werden, welche Normen bei den jeweiligen Warengruppen Sinn machen.

3. Ressourceneffizienz durch CO2-fokussierte Wertanalyse

  • Nehmen Sie sich eine wesentliche Baugruppe oder Teile Ihrer Produkte vor und führen gemeinsam mit der Entwicklung und ggf. Kunden eine CO2-fokussierte Wertanalyse durch. Handlungsfelder sind z.B.: eingesetzte Werkstoffe, Funktionalitäten, Bedienbarkeit.
    Beispiel: Der Einsatz höherwertigerer Werkstoffe bei Verschleißteilen mag zunächst ressourcenintensiver sein. Aufgrund der längeren Haltbarkeit und der Möglichkeit, diese leichter aufbereiten zu können, sticht die positive CO2-Bilanz der Nutzungsphase jedoch die der Herstellungsphase in der Total-CO2-Betrachtung.

4. Stellen Sie Ihren Einkauf auf nachhaltige Beschaffung um

  • Betroffen hiervon sind im Wesentlichen der Anfrage- und Bestellprozess, das Lieferanten-Onboarding, die Lieferantenbewertung, das Risikomanagement und Kennzahlen. Halten Sie dabei sämtliche Aktivitäten und Ergebnisse fest und berichten über diese. Nachhaltige Kunden werden es Ihnen danken über eine gute Bewertung beim Nachhaltigkeits-Audit.

Übrigens: Cloudlösungen sind auf dem Vormarsch! Vom kostenlosen Berechnungstool, welche einen zeit- und kosteneffizienten Einstieg in die Berechnung und Erstellung des CO2-Fußadruckes Ihres Unternehmens und Ihrer Produkte ermöglichen, bis hin zum SRM-Tool, welches Lieferanten direkt in die Ermittlung des CO2-Fußabdruckes mit einbindet.

Wenn Sie sich zum Thema CO2-Fußabdruck im Einkauf austauschen möchten oder Ihr Rückgrat zu dem Thema stärken möchten, melden Sie sich unter voutsasnothing@durchdenkenvorne.de.

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