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„Jagst du noch oder lebst du schon?“
Geschrieben von:  Manos Voutsas | | Geschätzte Lesezeit 3 Minuten

„Jagst du noch oder lebst du schon?“

Erfahrungsbericht: klassische- und KI-gestützte Lieferantensuche

Aktuell stehen Prioritäten vieler Einkäufer auf dem Kopf und ihr Augenmerk ist rein auf das Engpassmanagement gerichtet. Das Paradoxe daran ist, dass dabei schnell ein Spotlight-Effekt entsteht und die Zeit für strategische Aufgaben fehlt. Ergebnis: wichtige Pferdestärken bleiben ungenutzt auf der Strecke, wie zum Beispiel das Aufspüren neuer Lieferpartner, was gerade in Engpasszeiten Sinn macht.

„Aber neue Lieferanten finden? Ich muss doch schon meine jetzigen Lieferanten bei ihren eigenen Engpässen unterstützen, weil die Lieferzeit für deren Zukaufteile bei bis zu 53 Wochen beträgt - wo ist denn da der ROI?“

Die Erfahrungen zeigen, dass wenn man im „Feuerlöschmodus“ unterwegs ist, es enorm wichtig ist, dass parallel Sourcing-Aktivitäten angegangen werden. Denn neben der Linderung des Engpasses hilft es mir in der Verhandlungssituation. Bestenfalls können mit dieser Investition sogar Weichen gestellt werden für die Erreichung der eigenen Nachhaltigkeitsziele durch Lieferanten aus Europa statt Fernost.

Wie man Sourcing auf traditionellem Wege angehen kann

Die klassische Lieferantensuche bedeutet, dass zunächst Datenbanken, Messeportale und Zertifizierungs-Anbieter für eine Warengruppe durchforstet werden. Die Longlist wächst, wenn die dabei gefundenen möglichen Lieferpartner dann abgeklopft werden hinsichtlich Technologieprofil, Kapazität, Referenzen, Reaktivität, etc.

In der darauffolgenden Ausschreibungsphase wird anhand von Referenzteilen eine Shortlist mit vier bis sechs passenden neuen Lieferanten inklusive aussagekräftiger Angebote erarbeitet und validiert. Insgesamt dauert dieser Vorgang zwischen zwölf bis vierzehn Wochen, in Verbindung mit einem Aufwand zwischen achtzig und einhundert Arbeitsstunden. In einem aktuellen Projekt für Gussteile haben sich so drei mögliche neue Vertragspartner ergeben, um die Produktion abzusichern.

Die Erfolgsfaktoren sind:

  • Persönliche Kontaktaufnahme
  • Das „große Ganze“ einer Ausschreibung wird eingebracht (und nicht nur Einzelteile)
  • Schnelle Reaktion auf Rückfragen
  • Immer wieder nachgehen, um schließlich die Angebote zu erhalten

KI-gestütztes Lieferanten-Scouting

Im Falle von KI-Sourcing setzt man zunächst sämtliche Lieferanten-Anforderungen in Key-Words um. Mit diesen greift ein Web-Crawler auf ein Vielfaches an Datenbanken sowie Informationen im Internet zu. Parallel dazu werden automatisiert die Websites zigtausender Unternehmen untersucht. Wenn gewünscht, erfolgen auch Kontaktaufnahme und Onboarding automatisiert. In einem anderen aktuellen Projekt wurden so beispielsweise in kurzer Zeit gleich mehrere hochqualifizierte Stanzbetriebe identifiziert, die eine erste Preisindikation liefern konnten. KI-Sourcing ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Zeitrahmen eng ist und gleich mehrere Regionen weltweit nach neuen Zulieferern untersucht werden sollen. Ein Projekt dauert zwischen sechs und acht Wochen. Der eigene Aufwand beträgt hierbei zwischen zehn und fünfzehn Arbeitsstunden.

Unsere Erfahrung bei beiden Vorgehensweisen eint, dass entgegen der häufigen Markteinschätzung, meist noch immer einige passende Lieferanten zu finden sind, die noch freie Kapazitäten haben und in geringerem Umfang abhängig sind von der derzeitigen Energie- und Rohstoffsituation.

Wenn auch Sie Ihre Lieferantensuche nicht weiterhin nach dem „Prinzip Hoffnung“ handhaben wollen und sich dazu austauschen möchten, stellen Sie den Feuerlöscher einmal in die Ecke und melden sich unter voutsasnothing@durchdenkenvorne.de.

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