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Und regelmäßig grüßt das Insolvenzrisiko
Geschrieben von:  Hans Boot | | Geschätzte Lesezeit 4 Minuten

Und regelmäßig grüßt das Insolvenzrisiko

Spätestens seit der aktuellen Corona-Krise ist das Thema Risikomanagement wieder in aller Munde. Die Einführung eines effizienten Risikomanagement-Systems geht jedoch nicht von heute auf morgen und eines sollte jedem klar sein: Viele kritische Folgen der Corona-Pandemie für Unternehmen kommen erst noch!

Natürlich sind Kurzarbeit und Engpässe in der Lieferkette für kein Unternehmen ein Zuckerschlecken, jedoch haben es die meisten bis jetzt – auch wegen der staatlichen Unterstützung - überlebt. Dies kann sich aber in den nächsten Monaten schnell ändern, weshalb man einen Risikofaktor nicht ignorieren sollte: Das Insolvenzrisiko.

Auch wenn uns die Börsenkurse aktuell vielleicht etwas anderes sagen möchten: Die Lieferketten funktionieren immer noch nicht so wie vor der Krise, Umsatz und Gewinne der meisten Unternehmen sind stark eingebrochen und werden sich auf kurzer Sicht auch nicht wieder völlig erholen. Die Bevölkerung wird sich aufgrund der Einkommenseinbußen durch Kurzarbeit auch erst einmal bei den Einkäufen zurückhalten – selbst bei einem reduzierten Mehrwertsteuersatz. Zudem haben viele Unternehmen einen Großteil ihrer jahrelang aufgebauten Liquiditätsreserven für die letzten Monaten genutzt und brauchen demnach nun dringend wieder Gewinne. Da davon auszugehen ist, dass sich die Erholung der Wirtschaft in die Länge ziehen wird, werden wir in den nächsten Monaten sehr wahrscheinlich vermehrt mit Insolvenzen zu kämpfen haben – laut Creditreform sogar 20% mehr als sonst. Quelle: Spiegel.de

Und da diese Krise in sehr kurzer Zeit starke Auswirkungen auf die Liquidität der Unternehmen hatte, helfen Ihnen etwaige Bonitätsauskünften diesmal auch nicht wirklich weiter. Somit ist es nun wichtig, auf andere Hinweise zu achten, damit Sie eine drohende Insolvenz bei Ihren Lieferanten frühzeitig entdecken.

In den letzten 20 Jahren habe ich so einige Insolvenzen miterlebt und gemerkt, dass es im Vorfeld immer wieder ähnliche Hinweise gab. Aus diesem Grunde möchte ich hiermit meine Top-Indikatoren für eine drohende Insolvenz mit Ihnen teilen:

  • Banken treten mit Forderungen Ihrer Lieferanten an Sie heran.
  • Der Lieferant will das Zahlungsziel verkürzen oder berechnet sogar jede Leistung sofort.
  • Die Kommunikation verändert sich: Der Lieferant antwortet beispielsweise nicht mehr auf Mails oder ist schlecht per Telefon erreichbar.
  • Die Termintreue verschlechtert sich von heute auf morgen.
  • Führungskräfte verlassen das Unternehmen oder werden ausgetauscht (oftmals erkennt man dies schon daran, dass vermehrt Mitarbeiter Ihrer Lieferanten ihre Profile auf Xing oder LinkedIn aktualisieren).
  • Es treten plötzlich bisher unbekannte Qualitätsprobleme auf.
  • Mitarbeiter des Lieferanten sind ihrem Arbeitgeber gegenüber nicht mehr loyal („Tratsch“).

Natürlich bedeuten diese Hinweise nicht per se, dass Ihr Lieferant kurz vor einer Insolvenz steht, da es dafür - gerade bei Kurzarbeit - auch andere Gründe geben kann. Jedoch sollte man hier wachsam sein, die Lieferanten beobachten und seine Mitarbeiter/innen für solche Hinweise sensibilisieren. Ich empfehle in solchen Fällen auch immer ein offenes Gespräch mit dem jeweiligen Lieferanten, denn oftmals kann man sich in solch schwierigen Zeiten gegenseitig unterstützen.

Auch wenn sich also abzeichnet, dass das Corona-Virus uns erst einmal nicht mehr fest im Griff hat, so werden uns die Folgen sicherlich noch länger beschäftigen. Genießen Sie also die wiedergewonnene Lebensqualität, aber bleiben Sie wachsam und beobachten Sie den Markt noch intensiver als vor der Krise.

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