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Best Cost Country Sourcing – mal anders gedacht!
| | Geschätzte Lesezeit 4 Minuten

Best Cost Country Sourcing – mal anders gedacht!

Verlagerung strategischer Einkaufsaktivitäten in die Slowakei

Für den deutschen Maschinenbau begann 2019 mit schlechten Nachrichten. Bereits im Februar berichtete der VDMA vom klar negativen Trend bei den Auftragseingängen. Und Mitte des Jahres hatte sich dieser Trend manifestiert und in den Diskussionen auf Management-Ebene vieler Unternehmen auf die vorderen Plätze gedrängt.

Auch die Bauer Gear Motor konnte sich diesem Trend nicht entziehen. Als weltweit agierendes Unternehmen produziert und vermarktet Bauer Gear Motor flexible und extrem zuverlässige Getriebemotorenlösungen. Wie viele andere Unternehmen auch verstärkte Bauer die Strategien zur Sicherung der Top Line und forcierte alle Maßnahmen, damit die Bottom Line nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Im Einkauf intensivierten wir unsere Aktivitäten zur Senkung der Materialkosten und führten Verhandlungen mit besonderem Blick auf die Entwicklung an den Rohmaterialmärkten; aber auch die Prozesse wurden auf Optimierungspotentiale hin durchforstet.

Beim Blick auf die Aufbauorganisation entwickelten wir die Idee, das „Best Cost Country Sourcing“ mal anders zu denken und einen eher ungewöhnlichen Ansatz zu verfolgen. Seit 2002 unterhält Bauer Gear Motor ein Werk in der Slowakei und bündelt dort viele wertschöpfende Tätigkeiten wie mechanische Bearbeitung, Komponentenfertigung, Motorwicklung, Montage usw. Diese Struktur versetzt Bauer Gear Motor in die Lage, die dortigen Standortvorteile zu nutzen. Darüber hinaus wurden dort bereits in den letzten Jahren einige administrative Funktionen auf- und ausgebaut, unter anderem auch der Strategische Einkauf.

Mit folgenden Fragestellungen haben wir uns auseinandergesetzt:

  • Wie kann es also gelingen, den Standortvorteil in der Slowakei noch konsequenter für den Strategischen Einkauf bei Bauer Gear Motor zu erschließen?
  • Wie erhalten bzw. steigern wir Effektivität und Effizienz bei einer Verlagerung strategischer Einkaufstätigkeiten in das slowakische Werk?
  • Welche Ressourcen müssen mindestens in Esslingen vorgehalten werden, damit die Zielerreichung nicht gefährdet, sondern noch gefördert wird?
  • Wie wird der gute, direkte Kontakt zu den internen Kunden aufrechterhalten?

Nachfolgende Antworten wurden erarbeitet:

  1. Damit Entwicklung, Vertrieb und Projektmanagement in Esslingen
    auch weiterhin auf eine schnelle und kompetente Kooperation mit dem
    Strategischen Einkauf vertrauen können, wurde der Fokus auf den
    Projekteinkauf geschärft. Diese Kernaufgabe bestimmt die Kompetenzen
    des Esslinger Einkaufsteams.
  2. Auch die Slowakei hat einen Fachkräftemangel zu verzeichnen; insbesondere auch
    im Bereich des Strategischen Einkaufs. So kombinieren wir sorgfältige Personalauswahl und nachhaltige Personalentwicklung.
  3. Hinsichtlich der Organisation muss sichergestellt werden, dass das deutsche und das slowakische Team eng verzahnt und abgestimmt die Beschaffungsstrategie umsetzen. Dem Teamleiter vor Ort kommt damit eine entscheidende Rolle zu.
  4. Die Mittel der IT (Unternehmens-Cloud, Instant Messaging/Communication) unterstützen das erfolgskritische Wissensmanagement ebenso wie regelmäßige Online- und Onsite-Meetings. Die Fremdsprachenhürde muss dabei immer wieder übersprungen werden; frei verfügbare online-Tools helfen dabei.

Nach den ersten Monaten des Best Cost Country Sourcing für den Strategischen Einkauf sind wir sehr zufrieden mit dem Stand der Umsetzung. Aktuell arbeiten fünf slowakische Kollegen an der Implementierung und Weiterentwicklung der Materialgruppen- und Lieferantenstrategien. Diese seit Jahren eingeführten und gelebten Prozesse haben sich als entscheidende Erfolgsfaktoren erwiesen. Und eine Sorge hat sich glücklicherweise nicht bestätigt: unsere deutschen Lieferanten beweisen ihre internationale Kompetenz bei der Kommunikation in Englisch.

Jürgen Pfeffer

ist als Director Global Procurement seit fast 10 Jahren bei Bauer Gear Motor GmbH zuständig für den Strategischen Einkauf für alle Werke (D, SK, China). Seit 3 Jahren ist er zusätzlich verantwortlich für die Koordination von Entwicklungsprojekten. Vorher war er 25 Jahre im Strategischen Einkauf tätig in den Branchen Telekommunikation, Maschinenbau, Getriebemotoren.

 

Titelbild: Pixabay LNLNLN

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