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Open Innovation - wer hat's erfunden?
Geschrieben von:  Frank Sundermann | | Geschätzte Lesezeit 4 Minuten

Open Innovation - wer hat's erfunden?

Vier Punkte, um Open Innovation mit Lieferanten erfolgreich zu machen

Zu 99% haben Sie jetzt den kleinen pfiffigen Schweizer vor Augen, der die Finnen in der Sauna daran erinnert, wer Ricola erfunden hat. Alles nur Werbung könnte man jetzt sagen – stimmt nicht ganz.

Beim Global Innovation Index 2016 liegen die Eidgenossen auf Platz 1 und Deutschland nur auf Platz 10 (siehe auch Global Innovation Index). Und aus eigenen Projekterfahrungen bei Wertanalysen oder Produktkostenoptimierungen kann ich sagen, dass die Schweizer sehr fix sind, wenn es darum geht, externe Ideen von Lieferanten aufzunehmen. Neudeutsch würde man sagen, dass die Schweiz der „Hidden Champion der Open Innovation“ ist - „hidden“ nur wegen den hohen Bergen. Aber ehrlich gesagt ist Ricola nur ein Kräuterlutschbonbon und Open Innovation auch nur eine erlernbare Methode, die Erfolg bringt, wenn man diese systematisch anwendet.

Nachfolgend vier pragmatische Punkte, die wesentlich dazu beitragen, dass Open Innovation mit Lieferanten zum Erfolg führt.

1. Bereitschaft zur Suche und zur Aufnahme von Ideen

Wenn nicht der Wille da ist, eine Idee von außen aufzunehmen, dann kann diese noch so gut sein. Also bedarf es als erstes der Bereitschaft, auch Externen Gehör zu schenken. Das ist nicht für jeden Entwickler einfach, insbesondere wenn er eigenbrötlerische Daniel-Düsentrieb-Allüren hat. Die oben erwähnten Projekte haben mir gezeigt, dass insbesondere junge Ingenieure damit unverkrampfter umgehen, ihre Probleme zu skizzieren und externe Ansätze aufzugreifen. Vielleicht hat die offene Kultur von Facebook & Co. doch sein Gutes. Aber auch der Einkauf kann nicht nur mit Taschenrechner und Telefon weitermachen. Seine Hauptaufgabe besteht darin, neue Technologien/Werkstoffe/ Fertigungsmethoden ausfindig zu machen. Das heißt, beim Lieferanten sein, auf Messen die Füße plattlaufen und auf Technologieforen Ansätze für das eigene Unternehmen zu erkennen.

2. Ideen entstehen dort, wo der Schraubschlüssel ist

80er Jahre Büroraum, 2.20m Deckenhöhe, Neonlicht, keine Fenster. Wie soll hier die zündende Idee kommen? Ehrlich gesagt, gar nicht! Jetzt könnte man sagen, dass Ideen Freiraum brauchen und ein Chalet in den Schweizer Alpen gebucht werden soll – nicht schlecht, aber meist nicht durchsetzbar. Mein Tipp: Gehen Sie dorthin, wo der Schraubschlüssel geschwungen wird, also direkt in die Fertigung des Lieferanten. Lassen Sie den Monteur das Produkt erklären (nicht den Entwickler, der soll ja Ideen bekommen). Kein CAD-System der Welt zeigt so schnell die räumlichen Bedingungen und die Kollisionspunkte in 3D auf wie das wahre Leben. Und die Leute agieren und bewegen sich, anstatt in den bequemen, aber ausgelutschten Konferenzsesseln zu versinken.

3. Wer knebelt, bekommt nachher keine Innovation

Wer seinen Lieferanten in bester Lopez-Manier geknebelt hat, der kann getrost davon ausgehen, dass er nicht derjenige sein wird, dem der Lieferant seine neueste Erfindung mitteilt. Und selbst wenn Sie anständig waren und bisher immer den Lieferanten gut behandelt haben, ist es immer noch ein Sprung, dass er von sich aus Ihnen die technische Neuerung in einem frühen Stadium mitteilt. Denn das ist Open Innovation und nicht Einbestellung zum Kostenoptimierungs-Rapport. Dieser Paradigmen-Wechsel im Umgang miteinander ist unserer Meinung der Nucleus, der auch Zeit im respektvollen Umgang miteinander benötigt.

4. Sorge für strukturierte Berührungspunkte

Open Innovation kann nur stattfinden, wenn sich Lieferant und Entwicklung treffen – wenn Sender und Empfänger aufeinandertreffen und der Funke überspringt. Somit ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor die Schaffung von strukturierten Berührungspunkten. Ob diese immer gleich das Open-Innovation-Web-Portal sein müssen, sei dahingestellt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass kleine Technologie-Tage anstelle von Mega-Lieferantentage mit Preisverleihung die Umgebung hierfür schaffen. Technology-Speed-Dating, Prüfunterstützung beim Lieferanten und einfache Schwarz-Weiß-Spielregeln im Umgang zwischen Einkauf, Entwicklung und Lieferant sind hier die Stichworte.

 

Wer diese Punkte über einen längeren Zeitraum beherzigt, der wird mit Open Innovation mit Lieferanten Erfolg haben. Und dann könnte der nächste Artikel vielleicht in Anlehnung an eine nordische Lutschpastille lauten: „Bist du zu wow, sind sie zu lau!“

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