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5 Fragen an : Konrad Auinger, PIA Automation Holding GmbH
| | Geschätzte Lesezeit 6 Minuten

5 Fragen an : Konrad Auinger, PIA Automation Holding GmbH

Als Berater ist unser Ziel, unsere Kunden bei ihren Herausforderungen zu unterstützen. Daneben ist es uns ein Anliegen, den Einkauf als Funktion aufzuwerten. Hierzu gehört auch, Fach- und Führungskräften dabei zu helfen, voneinander zu lernen. Daher haben wir im letzten Jahr unsere Reihe „5 Fragen an...“ ins Leben gerufen. Seither werden hierbei Führungskräfte im Einkauf zu den Themen Werdegang, Lieferanten, Corona und Digitalisierung befragt. Es sind immer dieselben Fragen, was die jeweils individuelle Vorgehensweise in den Vordergrund rückt.

Wie immer gilt: Feedback ist natürlich willkommen und wer sich daran beteiligen möchte, kann gerne auf uns zu kommen: 5Fragennothing@durchdenkenvorne.de

Konrad Auinger

ist verantwortlich für den Bereich Supply Chain Management (Einkauf, Logistik, Arbeitsvorbereitung und Teilefertigung) in der PIA Automation Holding GmbH.

Die PIA Automation ist ein globaler Anbieter von Automatisierungslösungen mit Standorten in Europa, Nordamerika und China.

1. Wie kamen Sie zum Einkauf?

Schon während meiner dualen kaufmännischen Ausbildung bei der SIEMENS AG Anfang der 1990er Jahre war mir klar, dass ich in Zukunft einen Job machen werde, bei dem ich viel mit Menschen zu tun habe: hier kamen nur Vertrieb oder Einkauf in Frage. Am Ende gab es die Chance, im Einkauf zu starten, die ich kurzer Hand wahrgenommen habe. In den darauffolgenden gut 10 Jahren habe ich vom operativen/taktischen über den strategischen Einkauf bis hin zur Einkaufsfachberatung viel erlebt. Da ich alle 2-3 Jahre neue Standorte, Geschäftsarten und zum Teil auch Länder kennenlernen durfte, wurde es mir nie langweilig. Im weiteren Verlauf habe ich als Führungskraft angefangen, den Einkauf in meinen verschiedenen Stationen im In- und Ausland und bei Firmen aus diversen Branchen zu gestalten und weiterzuentwickeln. Diese Leidenschaft ist mir bis heute erhalten geblieben.

2. Was sind Lieferanten für Sie?

Es mag abgedroschen klingen, aber Lieferanten sind für mich tatsächlich Partner. Was meine ich damit?

Partnerschaft ist meines Erachtens viel mehr als nur ein Wort. Es geht darum, gemeinsam die Wettbewerbsfähigkeit der Beteiligten zu stärken. Dazu gehört neben dem Verhandeln von Preisen vor allem die Analyse und Gestaltung des Kundennutzens. Mein Motto hier: Harter, aber stets fairer Wettbewerb bringt uns voran. Wer dies sportlich annimmt gewinnt!

3. Wie hat Corona den Einkauf bei Ihnen verändert und welche Maßnahmen wurden getroffen?

Glücklicher Weise ist es bei uns im Unternehmen gelungen, auch in Corona-Zeiten stets lieferfähig zu bleiben. Das hatte und hat sehr viel mit unserem globalen und äußerst engagierten Einkaufs- und Supply-Chain-Management-Team zu tun!

Verändert hat sich vor allem die Art zu arbeiten. Viele, meist operative bzw. administrative Tätigkeiten können auch mobil bzw. von zu Hause aus erledigt werden. Dies haben wir an verschiedenen Standorten in Abhängigkeit der jeweils individuellen Voraussetzung auch umgesetzt und tun dies auch noch. Es gab hier viele positive Erfahrungen.

Persönlich habe ich gelernt, wie sich meine Produktivität bzw. Effizienz positiv verändert, wenn man nicht reisen kann. Natürlich können Videokonferenzen nicht den persönlichen Kontakt ersetzen, es gelang uns jedoch vor allem im letzten Jahr äußerst erfreuliche Ergebnisse zu erzielen. Auch Verhandlungen führen wir nun teilweise remote.

4. Was machen Sie im Bereich Digitalisierung bzw. was ist Ihr persönlicher Schlachtplan für das Thema?

Wie bereits erwähnt, hat sich die Kommunikation mit unseren Partnern verändert: vieles, was bisher im persönlichen Gespräch vor Ort geklärt wurde, regeln wir heute digital.

Im Bereich SCM/Einkauf haben wir zwei Stoßrichtungen: Reduzierung der Materialkosten und Erhöhung der Produktivität bzw. Effizienz.

Beim Erreichen einer höheren Produktivität kann uns die Digitalisierung sehr gut helfen und ist damit der größte Hebel. Für 2021 haben wir u. a. die Digitalisierung der Source-2-Contract- und Procure-2-Pay-Prozese sowie die Implementierung einer Supplier Collaboration Platform auf der Agenda.

In diesem Zusammenhang entwickeln wir auch die Kompetenzen unserer Einkäufer weiter und helfen ihnen somit, sich im digitalen Dschungel zurechtzufinden.

5. Was ist Ihre Frage an uns?

Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten 3 Kompetenzen eines strategischen Einkäufers heute und in 3-5 Jahren?

Antwort von Durch Denken Vorne Consult:

 Da dies zum einen ein spannendes Thema ist und vor allem die Sozialkompetenzen m.E. immer wichtiger werden, habe ich mich dazu entscheiden, dieses Mal zwei etwas längere Antworten zu geben:

Bei den Fachkompetenzen gehören heute das Warengruppenmanagement, das Lieferantenmanagement und das Risikomanagement zu meinen Top 3. Gerade das Thema Risikomanagement hat durch die aktuelle Corona-Pandemie nochmals deutlich an Wichtigkeit gewonnen.

Ich glaube nicht, dass es hier in den nächsten 5 Jahren zu großen Veränderungen kommen wird, außer dass das Thema Einkauf 4.0 sicherlich seinen Weg in die Top 3 erkämpfen wird. Ich glaube jedoch, dass sich die Anforderungen innerhalb dieser Fachkompetenzen ändern wird. Ich möchte dies am Beispiel Warengruppenmanagement deutlich machen:

Die Anforderungen an den Einkauf werden zukünftig weiter steigen und diese können m.E. nur erfüllt werden, wenn der Einkauf sehr stark mit anderen Fachabteilungen zusammenarbeitet. Aus diesem Grunde gehe ich davon aus, dass die Verschiebung vom Einkauf zum Supply Chain Management mittelfristig deutlich an Fahrt gewinnen wird. Bedeutet somit, dass der Einkauf innerhalb seiner Warengruppen auch den SCM-Gedanken aufgreifen muss. Es wird nicht mehr „ausreichen“ die Strategie mit der QS- oder Technik-Abteilung zu definieren, sondern dies muss viel stärker im Austausch mit weiteren Abteilungen, wie der Logistik oder dem Vertrieb erfolgen. Dies wird dann direkt auch zu Vorteilen für das Risiko- und Lieferantenmanagement führen.

Zugleich wird dies auch Auswirkungen auf die geforderten Sozialkompetenzen haben: Im letzten Jahr haben Dr. Jörg Hruby und ich eine Umfrage zum Thema Kompetenzen im Einkauf durchgeführt und die Top 3 der Sozialkompetenzen waren „Strategisches und kritisches Denken“, „Lösen komplexer Probleme“ und „Vertrauen aufbauen“. Auch wenn diese Kompetenzen in Zukunft natürlich noch wichtig sein werden, so gehe ich davon aus, dass Themen wie „Interkulturelle Kommunikationsfähigkeiten“, „Konfliktmanagement“ und „Diversität“ deutlich an Bedeutung gewinnen werden. Da das flexible Arbeiten durch ein Ende der Corona-Pandemie nicht plötzlich aufhören wird, werden Führungskräfte in Zukunft natürlich zudem auch weiterhin „virtuelle Teams führen“ können müssen.

Durch Information Vorne

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