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5 Fragen an : Marcel Daniel, Fritz Kübler GmbH
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5 Fragen an : Marcel Daniel, Fritz Kübler GmbH

Als Berater ist unser Ziel, unsere Kunden bei ihren Herausforderungen zu unterstützen. Daneben ist es uns ein Anliegen, den Einkauf als Funktion aufzuwerten. Hierzu gehört auch, Fach- und Führungskräften dabei zu helfen, voneinander zu lernen. Daher haben wir im letzten Jahr unsere Reihe „5 Fragen an...“ ins Leben gerufen. Seither werden hierbei Führungskräfte im Einkauf zu den Themen Werdegang, Lieferanten, Corona und Digitalisierung befragt. Es sind immer dieselben Fragen, was die jeweils individuelle Vorgehensweise in den Vordergrund rückt.

Wie immer gilt: Feedback ist natürlich willkommen und wer sich daran beteiligen möchte, kann gerne auf uns zu kommen: 5Fragennothing@durchdenkenvorne.de

Marcel Daniel

Leiter Strategischer Einkauf bei der Fritz Kübler GmbH, eines der weltweit führenden Spezialisten in der Positions- und Bewegungssensorik, funktionalen Sicherheitstechnik, Zähl- und Prozesstechnik, sowie der Übertragungstechnik

1. Wie kamen Sie zum Einkauf?

Ich bin über meine Ausbildung zum Industriekaufmann zum Einkauf gekommen. Noch während der Ausbildung, habe ich die Stelle der Sachbearbeitung im Einkauf übernommen und bin seitdem mit Feuer und Flamme Einkäufer.

Ich konnte schon immer gut organisieren und mit Menschen umgehen und hatte von Anfang an Spaß an der Auswahl und den Aufbau neuer Lieferanten. Zudem mag ich bis heute die Herausforderung neue, bessere und kostengünstigere Alternativen zu finden. Das ist für mich wie eine Schatzsuche.

2. Was sind Lieferanten für Sie?

Neben meinen Mitarbeitern die wichtigste Ressource für den Erfolg des Einkaufs. Somit sind sie Partner, sofern sie sich auch mir/uns gegenüber partnerschaftlich verhalten.

In meinen Augen ist besonders im Mittelstand eine langfristige Verlässlichkeit in beiden Richtungen existenziell. Sie sind auch eine Grundlage für die Implementierung neuer Technologien in unser Unternehmen.

3. Wie hat Corona den Einkauf bei Ihnen verändert und welche Maßnahmen wurden getroffen?

Unsere 2nd Source Strategien wurden bestätigt, haben allerdings auch sehr transparent offene Flanken gezeigt.

Eine wichtige Maßnahme war die konzentrierte Umsetzung der Zwei- und sogar Drei-Lieferantenstrategie, ohne auch alternative Herstellmethoden im Projekt zu vernachlässigen und für die Serie als Quelle mit zu qualifizieren.

Beispiel: Dreh-Frästeil als letzte Alternative zu einem Druckgußteil. Auch auf diese Maßnahme mussten wir dieses Jahr zurückgreifen.

4. Was machen Sie im Bereich Digitalisierung bzw. was ist Ihr persönlicher Schlachtplan für das Thema?

Eine Linear Pricing Software wurde vor kurzem das erste Mal in einer Warengruppe eingesetzt. Das Ergebnis war sehr erfolgreich, sodass wir den Einsatz des Tools auch auf andere Warengruppen ausweiten werden.

Nach der Anbindung des neuen ERP-Systems im nächsten Jahr soll die Einsatzmöglichkeit von RPA für operative Tätigkeiten evaluiert werden.

Zudem denken wir über den Einsatz eines KI-Tools bei der Anreicherung der Stammdaten beim ERP-Wechsel nach und über ein KI-Tool, welches die Prozesse in der Disposition (langfristig) verschlanken, die Bestände reduzieren und Fehlteile vermeiden soll.

5. Was ist Ihre Frage an uns?

Ich bin kein Freund von dem Umgang der Bundesregierung mit drohenden Firmeninsolvenzen, da sie dadurch m.E. nur verschleppt werden. Meine Befürchtung ist, dass wir im Einkauf in den nächsten Monaten mit vielen Insolvenzen konfrontiert und durch diese Maßnahmen deutlich weniger Zeit zum Reagieren haben werden. Somit wird der Effekt einer Insolvenz unnötig verschärft werden und vernichtet meiner Meinung nach weitere Geschäfte.

Frage an DDVC: Wie sehen Sie dies und was können Sie Einkaufsleitern besonders aus dem Mittelstand raten, wie man damit umgehen kann?

Antwort von Durch Denken Vorne Consult:

Die Bedenken zu Lieferanteninsolvenzen ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, da die staatliche Unterstützung sicherlich zu einer Verschleppung führen wird. Aus diesem Grunde ist es gerade jetzt wichtig, den Markt zu beobachten, damit man frühzeitig auf drohende Insolvenzen reagieren kann.

Überprüfen Sie die Performance Ihrer Lieferanten:

  • Gibt es plötzlich Lieferschwierigkeiten oder Qualitätsprobleme?
  • Fragt der Lieferant plötzlich nach kürzeren Zahlungsbedingungen oder möchte er sogar im Voraus bezahlt werden?

Sprechen Sie mit Ihren Lieferanten über dieses Thema. In dieser schwierigen Zeit ist eine offene und ehrliche Kommunikation umso wichtiger geworden und kann die Partnerschaft sogar nochmals verbessern. Vielleicht können wichtige Lieferanten auch monetär unterstützt werden, z.B. durch zinslose Kredite. Sollten sich jedoch abzeichnen, dass eine Insolvenz nicht mehr abzuwehren ist, bleibt Ihnen nur noch eine Lösung: Erhöhen Sie Ihren Bestand und bauen Sie einen zweiten Lieferanten auf.

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