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Lieferantenmanagement – Mehr als eine nette Idee?
Geschrieben von:  Heinrich Orths | | Geschätzte Lesezeit 4 Minuten

Liefe­ran­ten­ma­nagement – Mehr als eine nette Idee?

Was ist „Lieferantenmanagement“ eigentlich? Manche halten dies für so etwas wie Erziehung, nur eben nicht für Kinder, sondern für Lieferanten. Und manche von diesen scheinen auch noch schwer erziehbar zu sein. Mitunter reagieren sie bockig wie aufsässige Teenager.

Kann es sein, dass hier der Begriff fehlinterpretiert wird? Erziehung ist eine Einbahnstraße. Einer weiß alles besser und der andere hat zu folgen. So einfach ist das! – Nur ist das Zusammenwirken mit Lieferanten nicht wirklich einfach. Das ist ganz sicher keine Form von Befehl und Gehorsam. Übrigens auch dann nicht, wenn eine Monopolsituation gegeben ist.

Was aber ist dann „Lieferantenmanagement“? Es sollte bereits vor der Aufnahme einer Geschäftsbeziehung losgehen. Schon vorher muss klar sein, wer der Lieferant ist. Passt dieser zu uns? Da gibt es grundsätzliche Dinge wie die Ächtung von Kinderarbeit, Bestechung und Bestechlichkeit und manches mehr. Folgt der potenzielle Lieferant dem „Code auf Conduct“? Wird eine strukturierte Lieferanten-Selbstauskunft eingeholt? Wie wird mit diesen Informationen umgegangen? Werden sie ausgewertet? Wird überhaupt nachgehalten, ob es eine Bestätigung/Antwort gibt? Und dann ist lochen und abheften sicher keine hinreichende Lösung.

Das klingt nach Arbeit. Haben wir sonst nichts zu tun? Schließlich haben wir doch ein günstiges Angebot, günstiger als alle anderen! Wenn alles so einfach wäre, sollten wir dann nicht alle benötigten Lieferungen und Leistungen bei ebay ausschreiben? Dann könnte jeder der mag, ein Angebot abgeben, und wir nehmen dann das niedrigste.

Also, Lieferantenmanagement ist weder Einbahnstraße, noch Selbstzweck. Dies gilt nicht nur vor der Aufnahme der Geschäftsbeziehungen, sondern auch in deren Verlauf. Da heißt das Zauberwort „Lieferantenbewertung“. Wie gut sind unsere Lieferanten wirklich? Da wird systematisch gemessen und diskutiert. Maßnahmen werden verabredet und ergriffen. Die Verbesserung der Zusammenarbeit steht im Mittelpunkt der Bemühungen.

Damit ist Lieferantenmanagement kein Selbstzweck für zahlenverliebte Kontrollfreaks. Es ist vielmehr angemessene Arbeit am und mit dem Lieferanten. Dies setzt die Bereitschaft, zur eigenen Verbesserung ebenso voraus, wie klare Entscheidungen, wenn keine erforderliche Verbesserung zu erreichen ist. – Dies gilt auch für das Verhältnis zu scheinbar „günstigen“ Lieferanten.

Und wer sagt „Das ist alles zu viel Arbeit, und für so etwas ist in dem umfangreichen Tagesgeschäft keine Zeit?“, der muss sich fragen, ob die Prioritäten seiner Arbeit richtig gesetzt sind. Fehlt da nicht die Perspektive? Wer keine Notwendigkeit für die Entwicklung der Lieferantenbeziehungen sieht, hat vielleicht den falschen Beruf. Wie wäre es mit der Poststelle oder dem Vertriebsinnendienst?

Und wenn ein Lieferant „erziehungsresistent“ ist? Was ist, wenn dieser allen Argumenten gegenüber unzugänglich ist? Wer sich so konsequent allen Verbesserung verschießt, schreit geradezu nach Konsequenzen. Haben Sie schon überlegt, warum Sie diesen Lieferanten brauchen, wie Sie zu einer anderen Lösung kommen? Auf Dauer werden Sie sich von diesem Lieferanten trennen müssen. Spätestens wenn ein Schreiben von seinem Insolvenzverwalter kommt, wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben. Wollen Sie so lange warten?

Lieferantenmanagement ist eben Management der Zusammenarbeit mit Lieferanten. Es hilft die Beziehung zu gestalten, vom Beginn bis zu deren geregelten Ende. Alles andere wäre Vertrauen auf den Zufall. – Und der ist ein unzuverlässiger Zeitgenosse.

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